Ammoniak für Maersk
TE H2, ein Joint Venture zwischen TotalEnergies und EREN Group, sowie die dänischen Unternehmen Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) und AP Møller Capital haben sich zusammengetan, um ein groß angelegtes Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff in Marokko zu entwickeln.
Das Projekt zielt darauf ab, 1 GW an Solar- und Windkapazität an Land aufzubauen, um durch die Elektrolyse von entsalztem Meerwasser 200.000 Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr für den europäischen Markt zu produzieren. TE H2 hat einen Vorvertrag mit Marokko unterzeichnet, um Land für das Chbika-Wasserstoffprojekt nahe der Atlantikküste in der Region Guelmim-Oued Noun zu reservieren.
Laut TotalEnergies wird dieses Projekt die erste Phase eines Entwicklungsprogramms darstellen, dessen Ziel die Schaffung eines Produktionszentrums für grünen Wasserstoff im weltweiten Maßstab ist.
Wie bekannt gegeben wurde, werden TE H2 und CIP für die Entwicklung der Produktion erneuerbarer Energien (Solar-, Wind-, grüner Wasserstoff und dessen Derivate) verantwortlich sein, während AP Møller Capital den Hafen und die zugehörige Infrastruktur entwickeln wird.
Unterzeichnung des Abkommenns ( Quelle TotalEnergies)
Experten von Lloyd Register rechnen damit, dass die Reedereien in Zukunft auf Ammoniak-Motoren setzen werden, denn eine Analyse ergab, dass Ammoniak im Jahr 2050 zwischen 20 und 60 Prozent Marktanteil bei den Schiffantrieben haben wird.
Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) schreibt vor: bis 2030 soll der Kohlendioxidausstoß der Seeschifffahrt um 20 Prozent sinken, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 100 Prozent.
Neben der IMO kommt auch von den Kunden Druck auf die Reedereien, sie drängen auf mehr Klimaschutz beim Transport. Rund die Hälfte haben Klimaziele formuliert, die auch ihre Lieferkette und damit die Containerschiffe umfassen.
Das folgende Bild zeigt den MAN-Versuchsmotor (Quelle MAN)
Mit A.P. Moller - Maersk als einem der Kooperationspartner hat der Investor Copenhagen
Infrastructure Partners (CIP) die Pläne für die Errichtung von Europas größter Produktionsanlage für
grünes Ammoniak vorgestellt. A.P. Moller - Maersk ist auf der Suche nach den Schiffskraftstoffen der
Zukunft, wobei grünes Ammoniak einer der drei bevorzugten Kraftstofftypen ist.
Die Anlage in Esbjerg an der dänischen Westküste, die bis 2027 in Betrieb gehen soll, wird Strom aus Windkraftanlagen in grünes Ammoniak umwandeln. Der in der Anlage produzierte »grüne« Ammoniak soll von der Landwirtschaft als grüner Dünger und von der Schifffahrtsindustrie als nachhaltiger grüner Treibstoff genutzt werden.
Ammoniak Motoren von MAN und WinGD
Die großen Motorenhersteller MAN und WinGD (Schweiz) arbeiten an Ammoniak Motoren. Imabari Shipbuilding hat sich beim Bau eines Massengutfrachters mit 200.000 DWT für das Joint Venture zwischen K Line, NS United und Itochu Corporation für einen MAN B&W 7S60ME-Ammoniakmotor mit einem SCR-System entschieden. Es ist eines der ersten Projekte für den mit Ammoniak betriebenen Motor (s. Bild oben, Quelle MAN), der derzeit von MAN Energy Solutions in Dänemark entwickelt wird. MITSUI E&S wird den Motor in Japan bauen.
(Quelle MAN)
Der größte Konkurrent von MAN, der Schweizer Hersteller Winterthur Gas & Diesel Ltd. (WinGD) entstand am 19. Januar 2015 als 70/30 Joint Venture vom Schiffbauriesen China State Shipbuilding Corporation (CSSC) und Wärtsilä zur Bündelung ihrer Zweitakt-Schiffsdieselmotor-Aktivitäten. Sulzer Diesel war 1997 von Wärtsilä übernommen worden und Sitz des Unternehmens ist der Sulzer-Diesel-Standort in Winterthur. WinGD arbeitet ebenfalls an einem Ammoniakmotor. Auftraggeber ist hier die südkoreanische Werft Hyundai Mipo Dockyard, die für die belgische Reederei Exmar einen mit Ammoniak betriebenen Tanker bauen will.
Die dänische Reederei Maersk Tankers hat jetzt einen Neubauauftrag für bis zu zehn Ammoniak-Schiffe in Südkorea bekannt gegeben. Konkret hat die Tochtergesellschaft der AP Moller Holding mit Hyundai Samho Heavy Industries einen Vertrag über den Bau von vier 93.000-Kubikmeter-Schiffen abgeschlossen. Ab 2026 sollen die Neubauten voraussichtlich ausgeliefert werden. Es besteht zusätzlich eine Optionen für sechs weitere Schiffe im Gesamtwert von über einer Milliarde US-Dollar. Das japanische Handelshaus Mitsui wird sich den Angaben zufolge als Co-Investor an den ersten vier Schiffen im Wert von rund 432 Millionen US-Dollar beteiligen.
(Quelle Maersk)
Das folgende Bild zeigt die Vistula Maersk, das erste Zubringercontainerschiff mit Methanol als Kraftstoff (Quelle Maersk)
Die Produktion und Transformation von grünen Wasserstoff zu grünem Methanol und Ammoniak (Quelle ThyssenKrupp)