Carbon2Chem für Zement- und Papierherstellung

 

Unter dem Titel: Zukunft, Schifffahrt mit CO2-neutralen Brennstoffen Habe ich 2019 in der Flensburger Schiffsingenieur-Zeitschrift einen Beitrag zu zukünftigen Schiffs-Brennstoffen geschrieben. Der Text dazu ist nachfolgend abgedruckt:

 

 

Carbon2Chem

In Deutschland wurde 2018 eine Pilotanlage im Verbundprojekt Carbon2Chem eröffnet, in der Partner unter der Federführung von Thyssenkrupp u. a. die Methanolherstellung aus Hüttengasen der Stahlindustrie erproben [8]. Seit 2016 wird in Duisburg im kleinen Maßstab an dieser Technologie geforscht. Damit soll eine weitgehend CO2 -freie Stahlerzeugung realisiert werden, denn die Abgase aus den Hochöfen sollen in Zukunft selbst zum Rohstoff der zukünftigen Treibstoffproduktion werden Bis Methanol aus dem Carbon2Chem-Projekt marktreif ist, werden etwa zehn Jahre Entwicklungszeit veranschlagt.

 

Durch diese Technologie können in Deutschland jährlich 20 Millionen Tonnen des CO2-Ausstoßes der Stahlbranche in Vorprodukte für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel umgewandelt werden. Die beteiligten Partner planen Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro bis 2025. Für die kommerzielle Realisierung haben sie mehr als eine Milliarde Euro vorgesehen .

 

 

Pressenotiz:

Carbon2Chem hat die erste Projektphase erfolgreich abgeschlossen und Förderbescheid des Bundes für zweite Phase erhalten

 

Erste Projektphase am thyssenkrupp-Stahlstandort Duisburg demonstriert technische Machbarkeit und bestätigt Wirtschaftlichkeit.

Zweite Phase dient Ausweitung auf weitere Industrien und Herstellung der Marktreife

Ministerin Karliczek überreicht Förderbescheid über 75 Mio. Euro für zweite Projektphase.

 

Das von thyssenkrupp initiierte Projekt Carbon2Chem® geht in die nächste Phase. Gemeinsam mit 16 weiteren beteiligten Partnern hat das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt in den vergangenen vier Jahren grundlegende Erkenntnisse über die Umwandlung von Prozessgasen aus dem Stahlwerk in chemische Produkte gesammelt. Im nächsten Schritt geht es darum, die Lösung auf weitere Industrien auszuweiten, die Langzeitstabilität nachzuweisen und zudem die Marktreife herzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Phase von Carbon2Chem® dient der Validierung der entwickelten Verfahren für die großtechnische Umsetzung und soll die Grundlage für eine emissionsarme Grundstoffindustrie legen. Dafür hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2024 weitere 75 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Inzwischen wurden zwei Projektphasen dieses Forschungsprojektes absolviert. Dabei wurde in einer Pilotanlage Methanol aus Abgasen produziert . Das Pilot- Vorhaben im Technikum hat gezeigt, es funktioniert und in der Zukunft geht es um systemische Betrachtungen, also um die Frage: unter welchen Bedingungen ökonomisch, ökologisch und auch technisch sinnvoll eine solche Methanolsynthese zu betreiben ist.

 

Bis Projektende 2028 soll weiteres

staatliches Fördergeld investiert werden. Etwa noch einmal eine so hohe Investitionen werden die Industriepartner aufwenden.

 

Ursprünglich waren die Projektpartner mit der Idee gestartet, Thyssen Krupps klimabelastende Stahlproduktion mit dieser Technologie Carbon2Chem sauberer zu machen. 

 

Heute weiß man, dass die Forschungsergebnisse aus dem Technikum der Stahlindustrie nicht nennenswert helfen werden. Mittlerweile liegen bei Deutschlands größten Stahlhersteller andere Konzepte in der Schublade, um den CO2 Ausstoß in der Herstellung auf nahezu Null zu senken. Mit den Technologien der Direktreduktion und Elektrolichtbogenöfen werden keine umweltschädlichen Hüttengasse mehr produziert. Daher ist die in dem Technikum untersuchte  Methode für die Stahlherstellung weitgehend nutzlos, aber die Technologie hat das Potenzial, zum Exportschlager zu werden. Denn dieses Verfahren funktioniert nicht nur für Stahlwerke sondern in allen Anlagen mit kohlenstoffhaltigen Abgasen wie zum Beispiel Zementwerke, Müllverbrennungsanlagen und Papierfabriken.

 

Die Gase, die bislang in die Luft gepustet werden, sind zwar anders zusammengesetzt als die Hüttengase aus dem Stahlwerk, aber dadurch dass die Hüttengasse deutlich schmutziger sind, ergeben die Grundlagenforschungen aus Duisburg für die vorgenannten Anwendungen sehr wertvolle Ergebnisse. Denn für die umweltpolitischen Ziele sind auch Zementwerke, Müllverbrennungsanlagen und Papierfabriken bis 2045 zu vom CO2-Ausstoß zu befreien.

 

10.03.2025 12:45

 Pressenotiz:

Carbon2Chem® erhält Förderbescheid über 50 Millionen Euro.

 

Das von thyssenkrupp in enger Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI-CEC) und dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT koordinierte Verbundprojekt Carbon2Chem® geht in die dritte Phase.

 

Im Fokus des 2016 gestarteten Vorhabens steht die Frage, wie aus Hüttengasen der Stahlproduktion wertvolle chemische Vorprodukte – unter anderem für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel – entstehen können. In den vergangenen Jahren hat das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt bereits wegweisende Erkenntnisse gewonnen, die in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum klimafreundlichen Umbau der Industrie leisten werden. In der dritten Projektphase steht die anwendungsbezogene Verifizie

rung der gefundenen Lösungen, die Anpassung für Gase der Direktreduktion im Stahlbereich sowie die umfassende Untersuchung von Methanol und Wasserstoff im Mittelpunkt. Dafür überreichte der Staatssekretär im BMBF, Dr. Karl Eugen Huthmacher, heute einen weiteren Förderbescheid über 50 Millionen Euro für den Zeitraum bis 2028.