Die Meyer Werft  steckt in einer Krise.

aktualisiert am 17.09.2024, nachfolgend die gekürzte Mittteilung der Werft

ungekürzt:  Pressemitteilung der Werft


Die Zukunft der MEYER WERFT wurde gesichert

 

Die MEYER WERFT in Papenburg erhält umfassende Unterstützung, um ihre wirtschaftliche Zukunft zu sichern. Der Bund und das Land Niedersachsen übernehmen gemeinsam rund 80 Prozent der Anteile an der MEYER WERFT und investieren dazu 400 Millionen Euro. Zusätzlich planen sie, Bürgschaften -wie in anderen Industrien und europaweit im Kreuzfahrtschiffbau üblich sind – in Höhe von jeweils etwa einer Milliarde Euro zur Finanzierung der bestehenden festen Aufträge zu gewähren, um das Unternehmen zu stabilisieren. Das Unternehmen hat nun alle notwendigen Vereinbarungen mit Land, Bund und Banken getroffen.

 

Sicherung von Arbeitsplätzen und Fortführung des Betriebs

Die erfolgreiche Refinanzierung ermöglicht, die Arbeitsplätze bei der MEYER WERFT und in deren weitreichendem Zuliefernetzwerk zu sichern. Neben den mehr als 3000 direkt Beschäftigten der Werft sind Tausende weitere Arbeitsplätze in der Region durch Zulieferbetriebe und Dienstleister unmittelbar mit der Zukunft der Werft verbunden. Insgesamt hängt laut unabhängigen Gutachtern die Existenz von mehr als 20.000 Arbeitsplätzen in Deutschland direkt und indirekt vom Fortbestand der Werft ab.

 

Gemeinsame Bürgschaften zur Stabilisierung

Zusätzlich zur Anteilsübernahme planen Bund und Land, Bürgschaften in Höhe von jeweils rund eine Milliarde Euro zu übernehmen. Diese sollen dazu beitragen, die finanzielle Stabilität der Werft sicherzustellen und den laufenden Betrieb sowie die zukünftigen Projekte zu gewährleisten. Diese Bürgschaften sind ein entscheidender Faktor, um die Werft wieder auf einen stabilen Kurs zu bringen. Auch die finanzierenden Banken können sich dank dieser Lösung an der langfristigen Zukunftsgestaltung der MEYER WERFT beteiligen.

 

Rückkehr in private Hände angestrebt

Trotz der geplanten Anteilsübernahme durch den Bund und das Land Niedersachsen steht fest, dass diese nicht auf Dauer ausgerichtet ist. Vielmehr verfolgen alle Beteiligten das Ziel, die MEYER WERFT langfristig wieder in private Hände zu überführen. Ein entsprechendes Rückkaufrecht ist der Eigentümerfamilie Meyer eingeräumt worden.

 

Drei Neubauten hat Disney Cruise Line bei der MEYER WERFT in Auftrag gegeben, der erste wurde 2022 abgeliefert: die Disney Wish. Sie ist das erste Kreuzfahrtschiff der amerikanischen Disney-Flotte sein, das mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas angetrieben wird.

 

Quelle Wikipedia

Aktualisiert: Aus der FAZ vom 22. August 2024

 

Der Kanzler bringt 400 Millionen € nach Papenburg.

Der Staat wird sich an der Kreuzfahrt Werft Meyer beteiligen, um sie zu retten

Holding soll entstehen

 

Für die Rettung der Meyer-Werft zeichnet sich der Einstieg des Staates nun immer klarer ab.  Für Donnerstag, den 22. August, ist der Besuch auf der Werft vom Bundeskanzler Olaf Scholz und seinen Parteigenossen Stephan Weil und Olaf lies aus Niedersachsen avisiert. In Papenburg werden sie an einer Betriebsversammlung teilnehmen und dort vermutlich die Eckpfeiler des Rettungsplans darlegen.

 

Das würde wohl eine Arbeitsplatzgarantie für rund 3300 Beschäftigte der Werft bedeuten, Schiffbaulieferer einbezogen geht es um 20.000 Menschen, rechnet man in der Politik vor. Der Werft im Emsland mangelt es nicht an Aufträgen, aber weil der Kreuzfahrt-Tourismus während der Corona Pandemie zusammengebrochen war, gab es damals eine Delle bei der Bestellung und als Folge davon jetzt bei der Fertigstellung von Schiffen.

 

In der Branche ist es weltweit üblich, dass 80 % des Auftragswertes erst bei der Übergabe der Schiffe bezahlt werden. Deshalb fehlt es der Meyer-Werft jetzt an Geld, um die vorhandenen Bestellungen abarbeiten zu können. Für die nächsten Jahre errechnet sich eine Finanzierungslücke von 3 Milliarden €. Private Investoren waren schon wegen des enormen Zeitdrucks nicht zu finden. Das vorhandene Geld reicht nur noch bis Mitte September.

 

Als sicher kann gelten, dass der Staat 400 Millionen € als Eigenkapital zur Fügung stellt und dadurch den Weg für die benötigten Milliarde-Kredite frei macht. Für diese wiederum soll ebenfalls die Öffentliche Hand Ausfall Bürgschaft übernehmen.

 

Sowohl der Bund als auch das Land Niedersachsen beteiligen sich an der Rettung. Dabei geht es nach Information der FAZ nicht nur um den Betrieb in Papenburg. Vielmehr sollen die Werft in Rostock und im finnischen Turku zusammen mit der Stammwerft in Papenburg in eine europäische Holding eingebracht werden. Turku hat als Tiefwasser Werft für den Bau besonders große Schiffe einen Standortvorteil gegenüber dem Stammsitz an der Ems, die für fertige Schiffe immer wieder aufgestaut werden muss. Die Neptun Werft in Rostock wiederum ist für die Energiewende ein bedeutender Faktor. Gemeinsam mit den belgischen Stahlbauer Smulders plant die Neptun Werft den Bau von Konverterplattformen.

 

Diese riesigen Milliarden teuren Umspannwerke braucht man, um den Strom von Offshore Windparks an Land zu bringen. Die bisherige Eigentümerfamilie Meyer könnte an diesem Konstrukt mit maximal 24,9 % beteiligt werden. Die genaue Höhe hängt noch von einem Wertgutachten ab, das noch nicht vorliegt. Allerdings soll die Familie später die eigene Beteiligung wieder ausbauen können.

 

Aktualisiert

 

15.08.2024 ∙ Hallo Niedersachsen ∙ NDR

 

Steigen Bund und Land bei der Meyer Werft ein?

Offenbar geht es um einen Anteil von rund 90 Prozent und um jeweils 200 Millionen Euro. Der Eignerfamilie blieben noch zehn Prozent.

 

 

 Die Werft hat ihren Sitz aus Luxemburg nach Deutschland zurückverlagert! Dazu wurde der Betrieb in Papenburg mit der Tochter Neptun Werft aus Rostock und anderen Firmen der Gruppe unter einem gemeinsamen Dach zusammengelegt.

 

Folgendes Bild:

 

"Unsere Disney Kreuzfahrtschiffe sind wahre Botschafter unserer Marken und werden von Familien auf der ganzen Welt geliebt", sagt Thomas Mazloum, President, New Experiences Portfolio und Disney Signature Experiences. "Wir freuen uns, bei dieser ehrgeizigen und beispiellosen Expansion von Disney Cruise Line erneut mit der Meyer Werft zusammenzuarbeiten."

 

Bernard Meyer unterzeichnet größten Auftrag in der Geschichte der MEYER WERFT

Papenburg, 12.08.2024 –

Die MEYER WERFT und Disney Cruise Line setzen ihre lange und erfolgreiche Partnerschaft fort: Die Papenburger Werft wird vier weitere Schiffe bauen, die zwischen 2027 und 2031 an Disney Cruise Line abgeliefert werden.

 

Eine entsprechende Vereinbarung hat Bernard Meyer in der vergangenen Woche unterzeichnet. Diese Bestellung hat den höchsten Auftragswert in der Geschichte der MEYER WERFT.

 

Erneut werden diese Schiffe über die neuesten Innovationen für mehr Nachhaltigkeit verfügen und die perfekte Umgebung für Familienurlaube mit mehreren Generationen bilden. Eine Vielzahl der weltweit beliebten Disney Charaktere wird an Bord dieser Kreuzfahrtschiffe präsent sein. Ganz im Sinne der Disney Philosophie werden Familien die Möglichkeit haben, hochwertige Gastronomie und außergewöhnliches Entertainment zu erleben. Details zu den neuen Schiffen wie Design, Namen und Routen sind derzeit in Entwicklung.

 

Aktualisiert

13.08.2024

Auftrag für vier neue Kreuzfahrtschiffe: Rettung für Meyer Werft?

Die Papenburger Meyer Werft soll eigenen Angaben zufolge vier Kreuzfahrtschiffe für Disney Cruise Line bauen. Der Großauftrag zeige, dass die Schiffe der Werft gefragt sind, so Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies.

 

 

Meyer Werft nicht ausgelastet

 

 

Die Meyer Werft befindet sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie in einer tiefen Krise.

Weniger Bestellungen, Bauaufträge, die zeitlich gestreckt wurden, explodierende Bau- und Energiekosten - das alles führte bei Meyer zu einer Finanzlücke von fast 2,8 Milliarden Euro, wie im Mai bekannt wurde.

 

 

Auf Druck der finanzierenden Banken wurde ein Sanierer berufen. Die Werft bemüht sich um Geld vom Land Niedersachsen und vom Bund, um die Lücke zu schließen. Ein Werft-Sprecher bestätigte dem NDR auf Anfrage, dass diese Durststrecke noch rund zwei Jahre anhalten werde.

 

.....im Juli 2024

 

Im Ringen um eine Rettung der finanziell schwer angeschlagenen Meyer-Werft pocht Niedersachsens Landesregierung darauf, dass das Unternehmen seinen Firmensitz aus Luxemburg zurück nach Deutschland verlegt. Auf die Frage, ob dieser Schritt eine zwingende Voraussetzung für staatliche Hilfe sei, sagte Ministerpräsident Stephan Weil der Deutschen Presse-Agentur: »Ja, so sehen wir das.« Es gehe um viel öffentliches Geld. »Dann muss man auch von den Eigentümern verlangen, dass sie auf berechtigte Anliegen der öffentlichen Hand eingehen«, sagte der SPD-Politiker.

Weil betonte, die für ihre großen Kreuzfahrtschiffe bekannte Werft sei in einer existenziellen Krise. »Ohne Wenn und Aber: Das ist eine ernste Lage und die Zukunft der Meyer-Werft steht auf dem Spiel«, sagte er. Die Entscheidung für den Sitz in Luxemburg hatte die Meyer-Werft 2015 getroffen, um die Einrichtung eines Aufsichtsrats vermeiden zu können.

 

Quelle: Spiegel

 

 

Die Meyer Werft in Papenburg steckt in einer tiefen Krise.Die Werft hat Schulden und muss Neubauten zu 80 Prozent vorfinanzieren. Die Baukosten für das nächste Disney-Schiff werden auf eine Milliarde Euro geschätzt. Die finanzielle Situation des Traditionsunternehmens aus Papenburg mit Standorten in Rostock und im finnischen Turku gilt seit Längerem als angespannt. Hinzu kommt: Viele Verträge wurden vor der Pandemie geschlossen, die Materialpreise sind aber inzwischen deutlich gestiegen.

 

Braucht es staatliche Hilfen? Und was würde ein Aus des Schiffbauer für die Region bedeuten? Dirk Lüerßen, Geschäftsführer der Ems-Achse, gibt im Interview Antworten.

 

Der regionale Wirtschaftsinteressenverband Ems-Achse macht sich dafür stark, die finanziell schwer angeschlagene Meyer Werft mit staatlicher Unterstützung vor dem Aus zu bewahren. „Aus mindestens zwei Gründen sind Hilfen des Staates angebracht: Erstens konkurriert die Meyer Werft mit Staatswerften in Italien und Frankreich, deutsche Hilfen würden ein bisschen mehr Fairness in den Markt bringen“, sagt Ems-Achse-Geschäftsführer Dirk Lüerßen im Interview mit unserer Redaktion.

 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ)

 

 

 

18.000 Arbeitsplätze von der Meyer Werft abhängig

 

 

Als zweiten wichtigen Grund führt Lüerßen an, dass insgesamt rund 18.000 Arbeitsplätze von der Werft abhängig seien. „Diese Menschen zahlen Steuern. Alleine bei Einkommens- und Mehrwertsteuer dürfte man auf 250 Millionen Euro pro Jahr kommen. Wenn der Staat der Werft hilft, macht er es am Ende mit dem Geld der Menschen, die es erwirtschaftet haben.“

 

Mit Blick auf den geplanten Abbau von 340 Arbeitsplätzen zeigt Lüerßen sich zuversichtlich, dass dies in der Region abzufedern sei. „Schließlich verzeichnen wir seit Jahren einen Arbeits- und Fachkräftemangel. Und aktuell sind wir schon mit interessierten Arbeitgebern aus der Region im Gespräch.“

 

(Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG - NOZ)

 

 

Meyer Werft meldet neuen Auftrag:

 

Mitten im Ringen um die eigene Existenz vermeldet die Meyer Werft einen neuen Auftrag: Die japanische Oriental Land Company (OLC) hat ein Kreuzfahrtschiff bestellt. Die Bauzeit soll etwa zwei Jahre betragen, Fertigstellung ist für das Jahr 2028 vereinbart, heißt es in Papenburg.

 

OLC ist Lizenznehmer für die Disney-Freizeitparks in Japan und will passend dazu mit einem Kreuzfahrtschiff an den Markt gehen, das sich an der Baureihe der Disney Wish  (siehe Bild oben, Quelle Kreuzfahrt Praxis) orientiert. Dabei handelt es sich um ein 341 Meter langes Schiff, das bis zu 5500 Passagiere aufnehmen kann. Es wird mit Gas (LNG) betrieben, eine Antriebsart, die klimafreundlicher ist als der herkömmliche Treibstoff.

 

Der Auftrag dürfte ein Volumen deutlich jenseits von einer Milliarde Euro haben. „Ich bin sehr froh, heute diesen wichtigen Auftrag in Tokio unterschrieben zu haben und erneut einen Kunden aus Japan für die Meyer Werft gewinnen zu können“, lässt sich Unternehmer Bernard Meyer in einer Pressemitteilung zitieren: „Das ist ein wichtiger Baustein für die langfristige Zukunft des Schiffbaus in Papenburg.“

 

(Quelle FAZ)