Regasifizierungsschiffe-Mukran
2. August 2024
Nach monatelangem Testlauf mit wenigen Lieferungen steht die Aufnahme des sogenannten Regelbetriebs am Flüssigerdgas-Terminal in Mukran auf Rügen offensichtlich kurz bevor. Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums in Schwerin sagte, hat der Terminal-Betreiber Deutsche Ragas für den kommenden Montag die Aufnahme des regulären Betriebs angezeigt. Dies sei fristgerecht am 21. Juli erfolgt. Der NDR hatte über die Pläne von Regas berichtet
Heutige Situation
Im Industriehafen Mukran ist seit dem 28. Februar 2024 das ENERGIE-Terminal Mukran mit der ENERGOS POWER im Probebetrieb. Die Betriebsgenehmigung wurde am 09.04.2024 erteilt.
Anschließend soll auch die "Neptune" den Hafen in Lubmin verlassen und nach den notwendigen Umrüstarbeiten im Sommer 2024 den Betrieb im ENERGIE-Terminal Mukran aufnehmen.
Endausbau
Im Endausbau des Bereiches LNG ist vorgesehen, die zwei Regasifizierungsschiffe, die ENERGOS POWER und die NEPTUNE nebeneinander zu stationieren. Im Regelbetrieb soll dann ein LNG-Tanker etwa alle 3 bis 4 Tage das Terminal anlaufen und seine Ladung löschen. Das LNG wird hier regasifiziert, über die neue Pipeline nach Lubmin transportiert und dort werden ab 2025 rund 13,5 Mrd Gas cbm in das deutsche Ferngasleitungsnetz (EUGAL bzw. OPAL/NEL) eingespeist.
1. Warum brauchen wir weitere FSRU-Kapazitäten?
Die bislang in Betrieb genommenen bzw. im Aufbau befindlichen FSRU-Kapazitäten an der Nordseeküste (FSRU= sog. Floating Storage and Regasification Units oder Regasifizierungsschiffe) zum Import von verflüssigtem Erdgas, sog. LNG können selbst bei Vollauslastung nicht einmal die Hälfte (ca. 19 Mrd. m³/Jahr) der ausgefallenen russischen Gaslieferungen (ca. 50 Mrd. m³/Jahr) ersetzen. Auch über Pipeline-Importe aus Nordwest-Europa (insb. Norwegen, Niederlande und Belgien) kann diese Lücke nicht geschlossen werden. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit
von Energie ist daher der Ausbau zusätzlicher Gasimportkapazitäten zwingend erforderlich.
Faustwert: Die Durchschnittsgröße eines LNG-Tankers von 160.000 cbm Flüssiggas entspricht dem Energieinhalt von rund einer TWh.
Die vorstehende Tabelle gibt eine zeitliche Übersicht zur Situation der schiffs- und landbasierten Kapazitäten zum LNG-Import an der deutschen
Küste. 2027 wird mit 33,5 Mrd cbm voraussichtlich die Spitze der Schiffskapazitäten erreicht sein. Ab diesem Jahr
beginnen die Landkapazitäten in das Netz einzuspeisen.
Das folgende Bild zeigt, wie die Infrastruktur in Lubmin aufgebaut wurde. Die LNG-Tanker kommen von See und versorgen das LNG Depot Seapeak Hispania vor Rügen. Die Shuttle-Tanker Coral Furcata und Coral Favia bringen das LNG von der Seapeak Hispania zur Neptune in Lubmin. Die Neptune verdampft das LNG und speist es in die Gasleitungen OPAL und NEL.
Hintergrund
Anfang Januar 2023 ist aus Lubmin erstmals Erdgas im Rahmen eines Probebetriebs in das Gasnetz eingeleitet worden. Das als Regasifizierungs-Einheit dienende Schiff "Neptune", der LNG-Tanker "Seapeak Hispania" sowie deutlich kleinere LNG-Shuttle-Tanker zwischen der "Seapeak Hispania" und Lubmin haben die Neptune mit flüssigem Erdgas versorgt.
Am 3. April 2024 wurde der LNG-Betrieb in Lubmin runtergefahren und nach Mukran verlagert.
Heutige Sitution
Im Industriehafen Mukran ist seit dem 28. Februar 2024 das ENERGIE-Terminal Mukran mit der ENERGOS POWER im Probebetrieb. Die Betriebsgenehmigung wurde am 09.04.2024 erteilt.
Anschließend soll auch die "Neptune" den Hafen in Lubmin verlassen und nach den notwendigen Umrüstarbeiten im Sommer 2024 den Betrieb im ENERGIE-Terminal Mukran aufnehmen.
Endausbau
Im Endausbau des Bereiches LNG ist vorgesehen, die zwei Regasifizierungsschiffe, die ENERGOS POWER und die NEPTUNE nebeneinander zu stationieren. Im Regelbetrieb soll dann ein LNG-Tanker etwa alle 3 bis 4 Tage das Terminal anlaufen und seine Ladung löschen. Das LNG wird hier regasifiziert, über die neue Pipeline nach Lubmin transportiert und dort werden ab 2025 rund 13,5 Mrd Gas cbm in das deutsche Ferngasleitungsnetz (EUGAL bzw. OPAL/NEL) eingespeist.
Die Deutsche ReGas ist für den Betrieb beider Regasifizierungsschiffe im Industriehafen Mukran verantwortlich. Im Regelbetrieb können über das ENERGIE-Terminal Mukran insgesamt bis zu 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas in das deutsche Ferngasleitungsnetz eingespeist werden.
Über schwimmende Terminals erhält Deutschland Flüssigerdgas (LNG). Dies soll teilweise das fehlende Erdgas aus Russland ersetzen. Die folgende Grafik zeigt, wie viel "Liquefied Natural Gas" an welchen Terminals im Norden eingespeist wird.
Über Wilhelmshaven wird am meisten LNG importiert
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven war am 21. Dezember 2022 das erste in Deutschland, das Gas ins Netz eingespeist hat. Mit einer Einspeisung von 42,6 Terawattstunden ist es bisher auch das bedeutendste deutsche LNG-Terminal, wie aus Daten von Europas Gasinfrastruktur-Betreibern (GIE) hervorgeht, auf die auch das Bundeswirtschaftsministerium verweist. Brunsbüttel in Schleswig-Holstein trug demnach seit Ende März 12,8 Terawattstunden bei. Hinzu kommt seit Ende April ein privates Terminal in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) mit 6,7 Terawattstunden. Ein viertes LNG-Terminal wird am Samstag in Stade an das Land Niedersachsen und den Betreiber übergeben. Zwei weitere schwimmende Terminals sollen 2024 in Wilhelmshaven und auf Rügen folgen.
Der LNG-Anteil am gesamten Erdgas-Import nach Deutschland zeigt die folgende Grafik und ist noch gering. Er soll aber steigen, je mehr Flüssigerdgas-Terminals angeschlossen werden. Wenn alle sechs beschlossenen schwimmenden Terminals in Betrieb sind, hätten sie laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Gesamtkapazität von rund 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas - das entspricht knapp der halben Menge, die 2021 aus Russland importiert wurde. Mit dem Bau von stationären Terminals werde die Menge eventuell noch aufgestockt, wenn die Netzkapazität dies zulasse.
Quelle NDR
Die Grafik zeigt die gemessenen Gasflüsse der aus Deutschland exportierten Gasmengen in die angrenzenden Mitgliedsstaaten. Die Daten werden werktäglich aktualisiert und gelten als vorläufig. Sie können sich rückwirkend ändern.
Die Daten beruhen auf Berechnungen der Bundesnetzagentur auf Basis von Daten der Fernleitungsnetzbetreiber.
Hier die Importe nach Deutschland beginnend ab dem 1. Januar 2024
Die Grafik zeigt die gemessenen Gasflüsse, die nach Deutschland importiert worden sind (ohne inländische Gasproduktion). Die erfasste Importmenge beinhaltet auch mögliche Ringflüsse. So werden grenzüberschreitende Gasflüsse bezeichnet, die Deutschland an einem Grenzübergangspunkt (GüP) verlassen und an anderer Stelle wieder nach Deutschland zurückgeleitet werden.
Technische Beschränkungen, die zu einem verringerten Gasfluss führen, können etwa Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten an der betreffenden oder vorgelagerten Gasinfrastruktur sein. Die Daten werden werktäglich aktualisiert und gelten als vorläufig. Sie können sich rückwirkend ändern.
Hier die Eporte aus Deutschland beginnend ab dem 1. Januar 2024
Diese Grafik zeigt das LNG Gas, das ab 2023 über die deutschen LNG-Häfen (Wilhelmshaven und Lubmin) importiert wurde.
Speicherfüllstände 2022 bis 2024
Überschlägige Umrechnung Gas
10 GWh = 1 Mio cbm
3000 GWh = 300 Mio cbm
300 Gwh = 30 Mio cbm
LNG-Tanker: Weltweit waren 2018 etwa 470 LNG-Tanker mit einer Gesamtkapazität von 75 Millionen Kubikmeter im Einsatz, also im Durchschnitt eine Größe von 160.000 cbm.
Die Gasverflüssigung bewirkt eine erhebliche Volumenverringerung (LNG: 1/600) und wird durch eine Temperaturabsenkung erreicht.
Dann kann der durchschnittliche LNG-Tanker mit einer Größe von 160.000 cbm rund 96 Mio. cbm Gas transportieren. Das entspricht 960 Mio. kWh oder 960 GWh, also fast eine Terrawattstunde (TWh)..
In Deutschland wurden vorher rund 56 Mrd. cbm Gas aus Russland verbraucht.
das sind rund 560 Mrd kWh oder
560 x 10^9 kWh oder
560 x 10^12 Wh oder
560 TWh bzw rund 560 beladene LNG-Tanker